Als Spezialisten für pflanzliche Arzneimittel sind wir bestrebt, das therapeutische Potenzial dieser uralten Heilpflanze für Patient:innen auf der ganzen Welt nutzbar zu machen.
Die Patient:innen im Blick
Patient:innen leiden nicht nur unter unter den Symptomen ihrer Erkrankung, sondern auch unter belastenden Begleitsymptomen. Das Ziel unserer Forschung an medizinischem Cannabis ist, evidenzbasierte Produkte zu entwickeln, die nachweislich eine Verbesserung der Symptome und eine Entspannung der Gesamtsituation erreichen – und so die Lebensqualität von Patient:innen erhöhen.
Wir wollen schwerkranken Schmerzpatient:innen Linderung verschaffen.
Dafür entwickeln wir qualitativ hochwertige Cannabis-Extrakte.
- mit standardisierten und konsistenten Wirkeigenschaften – Charge für Charge
- die alle behördlichen Spezifizikationen und Qualitätsstandards erfüllen
- in einer hochwertigen pharmazeutischen Herstellung Made in Germany
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.
Dame Cicely Saunders
ENDOCaNNaBINOIDSYSTEM
Das Endocannabinoidsystem (ESC) wurde in den 1990er Jahren entdeckt und ist noch lange nicht vollständig erforscht. Das ECS ist ein körpereigenes System, das in nahezu allen Geweben und Organen vorhanden ist. Es besteht aus Cannabinoidrezeptoren, körpereigenen Cannabinoiden und Enzymen zum Auf- und Abbau von Cannabinoiden.1
1 Müller-Vahl KR, GrotenhernenF. Cannabis und Cannabinoide in der Medizin. MWV 2020; Hinz B. Pharmakon 2017; 2:109-117; Hoch E et al. Cannabis-Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Springer Verlag 2019
KURZINFO
Seit der Verabschiedung des Cannabis-als-Medizin-Gesetzes in Deutschland im Jahr 2017 haben Patient:innen, die an einer schwerwiegenden Erkrankung leiden und die bereits andere Therapieoptionen angewendet haben, grundsätzlich Zugang zur Therapie mit cannabisbasierten Arzneimitteln. Die Voraussetzung hierfür sind die ärztliche Verordnung und die vorherige Genehmigung der Therapie durch die zuständige gesetzliche Krankenversicherung.
_ Medizinisches Cannabis
Medizinisches Cannabis sind Zubereitungen der gesamten Hanfpflanze. Sie werden nach geltenden europäischen Anforderungen pharmazeutischer Bestimmungen und Gesetze für pflanzliche Zubereitungen hergestellt.1 In den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zählen u.a. getrocknete und gereinigte Cannabisblüten sowie verschiedene Cannabis-Extrakte als medizinische Cannabis-Produkte.2
_ Cannabinoide
Die Cannabinoide umfassen eine nicht-einheitliche Gruppe von speziellen Verbindungen, zu denen sowohl die neutralen als auch die Säure-(Carboxyl)gruppe-haltigen Substanzen zählen.1 Von diesen sind mehr als 100 Verbindungen isoliert worden, und für einige konnten bereits pharmakologische Wirkungen nachgewiesen werden.
Die bislang pharmakologisch interessantesten Phytocannabidoide sind Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC, Dronabinol) und Cannabidiol (CBD).
_ THC
THC ist die bis dahin einzige Substanz der Cannabispflanze, für die eine psychoaktive Wirkung nachgewiesen wurde. Im menschlichen Körper interagiert THC mit den Cannabinoidrezeptoren des Endocannabinoid-Systems.
Die Wirksamkeit von THC bei der Behandlung von Schmerzen, Ängsten, muskulärer Verkrampfung (Spastiken) und Übelkeit ist in klinischen Studien gezeigt worden. Auf diesen Erkenntnissen basieren Empfehlungen internationaler medizinischer und Wissenschaftsexperten zur Behandlung chronisch neuropathischer und andere Schmerzen3 sowie bei chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen, Spastiken bei Multipler Sklerose, Appetitzunahme, Reduktion von Gewichtsverlust assoziiert mit HIV/AIDS4.
_ CBD
CBD ist neben THC eine weitere Verbindung der Cannabispflanze mit nachgewiesener klinischer Wirkung. Im Gegensatz zu THC hat CBD keine psychoaktive Wirkung und bindet mit äußerst geringer Affinität (Maß für die Bindungsneigung) an die körpereigenen Cannabinoidrezeptoren. CBD kann jedoch die Wirksamkeit und Effektivität der Bindungspartner der Cannabinoidrezeptoren modulieren. Bei gleichzeitiger Einnahme von THC und CBD kann so der psychoaktive Effekt von THC gemildert werden.
CBD wirkt außerdem antikonvulsiv und entzündungshemmend. Es wird deshalb zur Behandlung bei (refraktärer) Epilepsie eingesetzt.
1. European Medicines Agency. Compilation of terms and definitions for Cannabis-derived medicinal products. vol. 31 (2021).
2. Veit, M. Quality Requirements for Medicinal Cannabis and Respective Products in the European Union – Status Quo. Planta Med. (2022) doi:10.1055/a-1808-9708.
3. Häuser, W. et al. European Pain Federation (EFIC) position paper on appropriate use of cannabis-based medicines and medical cannabis for chronic pain management. European Journal of Pain (United Kingdom) vol. 22 1547–1564 (2018).
4. National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine. 2017. The Health Effects of Cannabis and Cannabinoids: The Current State of Evidence and Recommendations for Research. Washington, DC: The National Academies Press. https://doi.org/10.17226/24625.